a poem by Jeremias Winckler
In klirrender Kälte, so eisig und schwer,
wird’s dunkel um mich, ich spüre nichts mehr.
Ein Warteraum voll, das Klappern von Schuh’n,
Krankenhausbetten, die rauschend vorbeizieh’n.
Ich taumle zum Tresen, kann kaum noch steh’n,
meine Beine wie Gummi, ich lasse mich geh’n.
Wände verzerrt, mein Blick wird trüb,
ich stürze hinab, nur Dunkelheit blieb.
Folge dem Pfad, der sich ruhig erstreckt,
vorbei an den Felsen, die der Himmel bedeckt.
Auf unendlich Metern, mein Atem wird schwer,
meine Freunde umarmen mich, ich kann nicht mehr.
Dampfende Kessel, Chilischoten fliegen,
ein Mann wird gefasst, die Sicherheit: Hiebe!
Ein rotes Auge wacht, der Wahnsinn lacht,
ein Schlüssel im Schloss, flüchte ich sacht.
Morgentau, ein Reh, ein Pfad entlang,
folge ich dem Nomaden, ohne Gesang.
Auf meinem Pferd durch die Steppe so weit,
bis die Stille mich fängt in ihrer Ewigkeit.
Fiebernd im Bett, die Stimme so leise,
suche ich Trost in der fremden Weite.
Die Lok dampft, der Abschied ist nah,
ein letzter Kuss, dann ist sie da.
Ein Brief, ein Beamter, ein Raum so kahl,
ein Rückzug, ein Sturz, das Ende der Qual.
Doch die Heilung kommt, das Licht wird klar,
ein neuer Tag, bald bin ich wieder da.